ANALPHABETISMUS EIN TABUTHEMA
Lesen - kann nicht ein jeder
information & verantwortung
information & verantwortung
Mangelnde Bildung:
DEZEMBER 2012 | 11
Auch in Österreich stellt die Gruppe der
funktionellen Analphabeten eine stark
wachsende Community dar. Für diese
Mitbürger ist es trotz Absolvierung der
Pflichtschule unmöglich eine Tageszei-
tung zu lesen und zu verstehen, bezie-
hungsweise den Inhalt wieder zu geben.
Themenwechsel.
Martin Luther, der große Reformator
hat den praktischen Wert von Bildung
erkannt: „Lernst du wohl, wirst du ge-
bratener Hühner voll. Lernst du
übel, musst du mit der Sau zum
Kübel!“
Und da Weihnachtsmann
und Christkind nicht nur
großzügig und spendabel,
sondern auch weitsichtig
sind - denke ich, dass Max
und Hermine heuer neben der
neuen GTI-Five auch ein Buch
bekommen werden. Henry
Ford sagt: „Wer aufhört zu ler-
nen, ist alt. Er mag 20 oder 80
sein.“ Auch 2013 werden Unter-
nehmen keinen 80-Jährigen re-
krutieren und so ist zu hoffen,
dass auch Mama und Papa ein
Buch bekommen. Nicht für das
Regal, sondern zum Lesen und
Lernen.
In diesem Sinn - frohe
und gesegnete Weih-
nachten und ein
zufriedenes, erfolg-
reiches Jahr 2013.
ONLINEZEITUNG:
.
at
Mag. Jacques A.
Mertzanopoulos
GF ARTHUR HUNT
Human Resources
Consulting, Wien
Foto: © dodika - Fotolia.com
D
as Jahr 2012 neigt sich dem Ende
zu. Das Christkind und der Weih-
nachtsmann stehen schon in den
Startlöchern und überlegen was sie uns
Erwachsenen und unseren Kindern brin-
gen sollen. Vielleicht den dritten Fernse-
her? Wäre schon cool. Oder für Max und
Hermine je eine Spielkonsole - die neue
GTI-Five? Wäre schon urcool.
Themenwechsel. Analphabetismus ist in
Österreich nahezu ein Tabuthema. Na-
türlich wissen wir, dass jeder vierte Erd-
bewohner kein Formular ausfüllen, kein
Warnschild lesen oder auch kein Bei-
packzettel einer Medikamentenschach-
tel lesen und verstehen kann. Natürlich
wissen wir das - das ist in Afrika so. Nur
dort. Die aktuelle Schätzung der UNESCO
besagt, dass 300.000 Österreicher nicht
ausreichend lesen und schreiben können.
Jetzt aber schnell einen weiteren The-
menwechsel.
Die UNESCO-Experten haben nachgewie-
sen, dass die erschreckend hohe Arbeits-
losenquote bei Jugendlichen in Griechen-
land und Italien nicht ausschließlich die
Folge der internationalen Finanz- und
Wirtschaftskrise, sondern auch die Kon-
sequenz von mangelnder Bildung ist.
Selbst vor der Krise hätten mehr als 40%
der jungen Griechen und Italiener fünf
Jahre auf einen Job warten müssen.
In Italien haben demnach 50% aller Er-
wachsenen Probleme beim Lesen und
Schreiben, in Großbritannien ist es ein
Fünftel, in Deutschland ein Sechstel.