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28
| DEZEMBER 2012
Fotos: © Manfred Pfeffer
Die Bienenfresser
Wir sind die bunten Gesellen:
SEHR WENDIGE UND WUNDERSCHÖNE ZUGVÖGEL
info
Wissenschaftlicher Name:
Merops Apiaster
Größe: im Schnitt etwa 28cm
Ernährung: Bienen, Wespen,
Hummeln, Libellen, Falter,
Zikaden
Im September sammeln sich die Bienen-
fresser und treten in großen Schwärmen
ihre weite Reise zu den Winterquartieren
in Südafrika an.
Manfred Pfeffer
Naturfotograf,
Reporter und
Grafiker
A
b Anfang Mai ist es wieder so-
weit: Die Bienenfresser kehren
aus ihren Winterquartieren im
südlichen Afrika in ihre Brutgebiete
wie Seewinkel oder Weinviertel zu-
rück.
Die Brautwerbung bei den Bienen-
fressern ist einzigartig. Das Bienenfresser-
Männchen übergibt seiner Auserwählten
eine Wespe, Biene oder dergleichen.
Nimmt diese das Geschenk an, erfolgt
bald danach die Paarung.
Dem Brutgeschäft gehen sie am lieb-
sten an sandigen Steilhängen nach. Sie
graben sich dort mit ihren langen, leicht
gebogenen Schnäbeln eine tiefe Nisthöh-
le. Meist sind diese Niströhren zwischen
einem und eineinhalb Meter lang und
haben einen Durchmesser von etwa 5
Zentimetern. Das Einflugloch ist etwa 10
Zentimeter groß, das blasenförmige Ende
der Röhre ist dann die so genannte Brut-
kammer. Das Bienenfresser-Paar benötigt
etwa 2-3 Wochen für die Grabarbeiten.
Die Höhlen werden im Normalfall auch
kein zweites Mal genutzt, sondern es wird
in den Jahren darauf immer wieder eine
neue Höhle gegraben. Manche Gemein-
den sind daher dazu übergegangen diese
Sandwände, wo die Bienenfresser brüten,
alle paar Jahre ein wenig abzugraben. Die
Brutzeit dauert etwa 20-22 Tage, dann
schlüpfen die etwa 5-7 Jungvögel. Beide
Partner beteiligen sich an der Brutpflege,
wobei das Weibchen etwas emsiger ist.
Die Nestlinge bleiben dann noch knapp
einen Monat in der Bruthöhle und werden
dort von beiden Eltern mit Futter versorgt.
Selbst nach Verlassen der Höhle füttern
die Bienenfresser ihren Nachwuchs noch
einige Zeit.