LERNEN MIT ZUKUNFT

Foto: © Archiv Gerald Ehegartner 5 | DEZEMBER 2018 information & schule Auch in der Schule: NUR PERSÖNLICHKEITEN BEWEGEN DIE WELT, NIEMALS PRINZIPIEN (Oskar Wilde) Lachen ist die beste Medizin W ie viel hatten Sie in Ihrer Schulzeit zu lachen? Gab es LehrerInnen, die Sie regelmäßig zum Lachen brachten, bei denen der Lernstoff humorvoll aufbereitet wurde? Woran liegt es, dass Schule von vielen immer noch tierisch ernst genommen wird? Nimmt sich das System Schule vielleicht ein wenig zu ernst? „Weißt du, was Schola im Griechischen bedeutet?“, fragt Old Man Coyote sei- nen Schützling Noah in meinem Buch. „Nichtstun, Müßiggang, freie Zeit. Das hast du heute mit deinen Schülern erlebt, in der dunkelsten Zeit des Jahres, wo alle Lebewesen ein wenig leiser treten. Nur die Menschen geben wieder Vollgas. Gönn dir Zeit für dich selbst, Zeit abseits des Trubels.“ Gönnen wir uns doch die Zeit, wirklich ein wenig leiser zu treten – auch an den Schulen. Entdecken wir wieder die menschliche Wärme, während es draußen kälter und dunkler geworden ist. Ein ganzes Jahr Vollgas zu fahren – das geht an die Ressourcen unseres Kör- pers, unserer Psyche – aber auch an die Ressourcen unseres Planeten. Sich zurückzulehnen, die Sorgen und Ängste einmal abzustellen und kräftig durchzuatmen – wer bräuchte das nicht in einer von Menschen geschaffenen Welt, die sich wie eine große Maschine das Leben des Planeten einverleibt? Das Leben zu genießen, sich mit Freun- den zu treffen – und wieder mal herz- lich zu lachen: Wer hat nicht Sehnsucht danach? Während uns das Leben hetzt, die negativen Nach- richten uns noch den Rest geben, haben viele von uns die beste Medizin verloren: das Lachen. Ständig wird jede Erscheinungsform nach Nutzen und finanzieller Verwertbarkeit abgemessen. Old Man Coyote meint an anderer Stelle in „Kopf- sprung ins Herz – Als Old Man Coyote das Schulsy- stem sprengte: „Ich frage Sie: Warum spielen Kinder nur in vorbereiteten Umgebungen? Weil es bald keine anderen mehr gibt? Oder steckt dahinter ein Konzept? Hat das einen Nutzen? Lachen Sie nur, weil es die Gesundheit fördert? Wie nennen Sie das? Gerontologie? Oh, Entschuldigung. Natürlich Gelotologie. Starren Sie beim Laufen ständig auf kom- plizierte Messgeräte? Wollen Sie sich vergewissern, dass Sie noch am Leben sind?“ Also, treten wir doch raus aus der fremdbestimmten Funktionsweise – und ein in eine selbstbestimmte Lebensweise – voller Lachen, ob zuhause, in unserer Arbeit oder an den Schulen. Vielleicht können wir dann ein wenig von dem Zauber erleben, den Noah in meinem Roman beschreibt: „Coyote kam in diesen Tagen oft in meine Wohnung und blieb so lange, wie es ihm Spaß machte oder er es als notwendig ansah. Er rollte bei jedem Zusammentreffen den Teig der Zeit aus und dehnte ihn, bis er als Gegenwart vor uns lag. Dann stach er die schönsten Sterne aus, bemalte sie und warf sie an den Himmel, der uns beide ver- band. Gemeinsam buken wir, unsere Wangen waren rot wie Bratäpfel vom vielen Gelächter, das die ganze Wohnung mit Licht erfüllte. Glocken voller Lachen schwebten im Raum und eine besondere Fee war immer wieder ein gern gesehener Gast: die Ka-Fee." Gerald Ehegartner Lehrer, Autor, Naturpädagoge und Visionssucheleiter „Akademie für Potential- entfaltung“, „Lernwelt“; www.geraldehegartner.com „Ehrlich, witzig und anrührend - ein zutiefst mystisches und wider- ständiges Buch.“ Konstantin Wecker Musiker, Liedermacher, Komponist, Schauspieler, Poet, Autor S PRUCH- KARTEN ZUM DOWNLOAD SEITE 43

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