LERNEN MIT ZUKUNFT

Die Schweden-Pakete waren nüchterner. Aber natürlich auch sehr beliebt. Da gab es unter anderem warme graue Strümpfe, die leider immer kratzten. Die Kleidung aus den USA bestand aus rosa Baby-Dolls mit Rüschen und anderen exotischen Modellen. Herrlich! Dagegen kamen die grauen Wollstrümpfe aus Schweden bei uns Kindern natürlich nicht an. Trotzdem wärmten sie uns in den kalten Wintern damals, und wir wollten sie nicht missen. Neben nützlicher Kleidung aus Schweden gab es auch immer Süßigkeiten: Marabou- Schokolade! Heute bekommt man sie in jedem Ikea Markt. Wir versuchten, sie gut einzuteilen, was nicht immer gelang. Aber Mutter kannte ihre Rangen und versteckte einiges bis zum Heiligen Abend. Da fanden wir auf unseren Tellern manches Leckere wieder. Überhaupt konnte unsere Mutter zaubern. Wie sie das gemacht hat? Leider kann ich sie nicht mehr fragen. Als Neunundsiebzigjährige ist sie mit der Familie meiner älteren Schwester nach Kanada ausgewandert und dort 1988 gestorben. Wie gerne würde ich heute noch so manches von ihr wissen. Dieser Kriegsmütter-Generation gelten meine ganz große Bewunderung und mein Dank. Ebenso wie den großzügigen Spenderinnen aus Schweden und den USA. Besuch aus Schweden 1953: Rechts steht meine Mutter mit uns drei Mädels, die große Schwester sitzend, links neben meiner Mutter Elfie Cederfeld, dann meine Großmutter mit einer Freundin, links schwe- dische Freundinnen von Elfie Cederfeld. Meine beiden Brüder sind nicht mit auf dem Foto. 1949: Mein geliebter Teddy Ströpp- chen darf Roller fahren. Mein warmer Teddymantel auf dem Foto stammt wie er aus einem Carepaket aus Amerika.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxNDY=