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information & kunst

Ein zentrales Anliegen:

KUNST UND KULTUR SIND FÜR DAS GELINGEN EINES INTERKULTURELLEN

DIALOGS UNVERZICHTBAR

F

örderung der Völkerverständigung

26 | MÄRZ 2016

Foto:©

pixabay.com

Prof. Mag.

Dipl. Ing. (FH)

Silke Vollenhofer-Zimmel

Universität für

angewandte Kunst Wien

Leiterin der KinderuniKunst

der JugenduniKunst

www.kinderunikunst.at

kreise genauer durchleuchtet werden, um

daraus Gemeinsamkeiten ableiten zu kön-

nen. Gerade die „[…] Kunst als Distinkti-

onsmedium stellt die subjektive Sicht, das

Besondere, das Sperrige oder auch das Irri-

tierende ins Zentrum ihrer Inszenierungen,

verstärkt durch entsprechende ästhetische

Mittel. Die Arbeit mit der Differenz heißt:

Nicht das allgemein Bekannte steht im Mit-

telpunkt, sondern das Zeigen der Differenz,

um darüber in einen Dialog zu kommen.“

1

Kreatives Arbeiten, Musik, Tanz und Bewe-

gung gelten als ideale Basis zur Überwin-

dung von sprachlichen und sozialen Hür-

den, da die Kunst- und Kulturvermittlung

mit Zeichen und Symbolen arbeitet. Umso

wichtiger ist es, besonders für Kinder und

Jugendliche kulturelle Bildungsprogramme

anzubieten, die es ermöglichen, diese

Interkulturalität mit den unterschiedlichsten

Formen und Haltungen zusammenzuführen.

„Die den Künsten innewohnende Dynamik,

ihr Experimentier- und Innovationscharak-

ter, ihr emotionales Potenzial und nicht

zuletzt auch die Möglichkeit der nonverba-

len Kommunikation erleichtern und fördern

die Begegnung mit anderen Kulturen.“

2

1

Wolfgang Schneider (Hg.), Theater und Migration: Heraus-

forderungen für Kulturpolitik und Theaterpraxis, Bielefeld:

transcript 2011, S 28.

2

Ebenda, S 10.

U

nsere Gesellschaft befindet sich

im Wandel, tägliche Begeg-

nungen mit Menschen aus den

unterschiedlichsten Kulturkrei-

sen prägen unseren Alltag. Nicht zuletzt

durch die große Völkerwanderung aus

den kriegsgebeutelten Gebieten wird

sich Österreich beziehungsweise Eur-

opa die Frage stellen müssen, wie die

unterschiedlichen Wertvorstellungen,

Lebensstile und ästhetischen Vorlieben

auf einen Nenner zu bringen sind, um

ein friedliches Miteinander zu gewähr-

leisten.

Dass Kenntnis voneinander und Ver-

ständnis füreinander die wesent-

lichen Voraussetzungen für ein

gewaltfreies Zusammenleben

in der Gesellschaft sind,

steht außer Zweifel.

Eine identitätsstiftende

Wirkung kann und muss

die Auseinandersetzung mit

Kunst und Kultur haben, denn

Kunst und Kultur sind für das

Gelingen eines interkulturellen

Dialogs unverzichtbar. Hierbei

wird es notwendig sein, dass

nicht nur die Ankommenden,

sondern auch die Aufnehmenden

eine Kommunikationsbasis

schaffen, wo gegenseitiges Ver-

ständnis im Vordergrund steht.

Voraussetzung dafür ist, dass die Diffe-

renzen der unterschiedlichen Kultur-