LERNEN MIT ZUKUNFT

information & lernen Zukunftsvergessenheit: EIN RÜCKBLICK AUF ZWÖLF JAHRE SCHULISCHE AUSBILDUNG Was ich in der Schule nicht gelernt habe kann: auf einen verbalen oder schriftlichen Hinweis, was an der Arbeit positiv war. Erst im Job habe ich gelernt: man darf Fehler machen und muss auch anderen zugestehen, dass sie Fehler machen dürfen. Gemessen wird man aber an seinen Erfolgen, nicht an den gemachten Fehlern. TEAMWORK Wir waren Einzelkämpfer. Zumindest wenn es darum ging, schulische Leistung zu zei- gen. Ich kann mich – außer vielleicht beim Sport – an keine Situation erinnern, wo eine Aufgabe von meinen Klassenkameraden und mir gemeinsam zu lösen gewesen wäre. Eher im Gegenteil. Jeder hatte für sich seine Leis- tungen zu erbringen wurde dafür beurteilt. Im Job war das anders. Wenige Aufgaben waren für Einzelkämpfer, die verlangten Ergebnisse forderten fast immer die Zu- sammenarbeit mehrerer Kolleginnen und Kollegen. Vorbereitet waren wir darauf nicht, weder durch die Schule und auch nicht durch das nachfolgende Studium. PRÄSENTIEREN Wenn ich von zwei oder drei auswendig gelernten und holprig vor der Klasse vorge- tragenen Gedichten, deren tieferer Sinn mir verborgen blieb, absehe, kam so etwas, wie eine Präsentation in meiner Schullaufbahn nicht vor. Eigentlich sehr schade. Ich habe Präsentationen in meinem späteren Berufs- leben sehr oft gebraucht. Nicht nur, dass mit einer Präsentation Inhalte anschaulich vermittelt werden können, zwingt sie den Präsentator auch, Inhalte auf wesentliche, leichter verständliche Punkte zu fokussieren. E in Artikel in einem Technikmaga- zin war ausschlaggebend dafür, dass ich auch meinen erworbenen oder vielmehr nicht erworbenen Wissens- und Erfahrungsstand während meiner immerhin zwölfjährigen „Schul- karriere“ kritisch durchleuchtet habe. Im Artikel des Magazins berichten zehn Menschen, was sie in der Schule nicht gelernt, aber im Job gebraucht hätten. Und siehe da, wie Sie liebe Leserin, lie- ber Leser sicher schon vermutet haben, ich fand meine Erfahrungen in mehreren Punkten bestätigt. Lassen Sie mich die mir am wichtigsten erscheinenden kurz aufzählen. FEHLER- KULTUR Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergangen ist, aber ich erinnere mich noch immer ungern an die bangen Stunden zurück, wenn der Professor die korrigierten Schular- beiten – und davon gab es bei uns auf Grund der Trimestereinteilung eine Men- ge – verteilte. Da waren ein, zwei Sehr gut, dann die wenigen Gut … Und dann hielt man endlich sein Heft in der Hand, die Arbeit in mehr oder weniger rot getaucht. Woran ich mich nicht erinnern 16 | MÄRZ 2019 Wozu Vitamin C youtube-Video Mag. Reinhard Winter Foto: © koya979- fotolia.com

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