information & motivation
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Neuland und Sinnsuche:
Wege zum Traumjob
MACHEN SIE SICH SELBST EIN BILD
Bettina Bartsch-Herzog
Dipl. Lebens-und
Sozialberaterin
Erwachsenenbildnerin
und Autorin
G
ibt es wirklich so etwas wie ei-
nen Traumjob und wenn ja, ist es
möglich, ihn zu finden und auch
auszuüben? Kinder wissen meist ganz
genau, was sie später einmal werden
wollen: Feuerwehrmann/frau, Polizist/in,
Arzt oder Ärztin. Einige Jahre später sieht
das meistens ganz anders aus. Auch Er-
wachsene müssen herausfinden, was sie
wollen, bevor sie Änderungen im Berufs-
leben in Angriff nehmen können. Ein Blick
in die Kindheit kann dabei sehr nützlich
sein. Die Lieblingsbeschäftigungen aus
unseren Kindertagen geben oft Auf-
schluss darüber, wo unsere verborgenen
Bedürfnisse und Talente liegen.
BERUFUNG STATT BERUF
Bei der Suche nach dem richtigen Job
sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft
werden. Es ist wie das Zusammensetzen
eines großen Puzzles. Zunächst einmal
ist es wichtig, die eigenen Interessen
zu definieren, indem man auflistet, wo-
rüber man mit Freunden am liebsten
spricht, welche Abteilung man in einer
Buchhandlung üblicherweise ansteuert,
welche Seiten einen im Internet magisch
anziehen oder bei welchen Informations-
sendungen man im Fernsehen hängen-
bleibt. Themen, mit denen man sich so
gerne beschäftigt, dass man Zeit und
Raum darüber vergisst, sind Themen,
mit denen man seine Arbeitszeit ver-
bringen sollte, denn hier entwickelt
man die meiste Aufmerksamkeit,
Kreativität und Beständigkeit.
30
| DEZEMBER 2012
ONLINEZEITUNG:
Foto: © Janina Dierks - Fotolia.com
Dennoch ist gerade für Jugendliche
die Wahl eines Berufes oft unglaublich
schwer. Sie fühlen sich überfordert und
können noch gar nicht abschätzen, wel-
che Tragweite ihre Entscheidung haben
kann. Der Arbeitsmarkt hat sich in den
letzten Jahren so rasant verändert, dass
es selbst Erwachsenen immer schwerer
fällt, sich zu orientieren. Umso wich-
tiger ist es, die Aufmerksamkeit auf die
persönlichen Talente und Bedürfnisse zu
lenken. Wer sich selbst genau definiert,
wird auch andere besser von seinen Zie-
len überzeugen können. Der Austausch
mit Freunden oder einem Coach kann
in der Orientierungsphase ebenfalls sehr
hilfreich sein.
AKTIVES ENGAGEMENT IST DER
BESTE WEG
Wer sich wirklich ein Bild vom ange-
strebten Beruf machen will, kann das am
besten durch ein Praktikum. Es nützen
die schönsten Info-Filme nichts, wenn
man nicht selber ausprobiert hat, wie die
Realität aussieht. Wichtig ist dabei, sich
Zeit zu lassen, um genau zu spüren, ob
die Arbeit für einen selber passt oder ob
man vielleicht versucht, anderen etwas
recht zu machen. Ohne Druck geht’s am
besten! Die Berufswahl ist keine Ent-
scheidung für die Ewigkeit, sollte aber
dennoch nicht auf die leichte Schulter
genommen werden.