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st es Ihnen auch aufgefallen? In letzter
Zeit ist es wieder ziemlich still gewor-
den um die Bildungspolitik unserer
Regierung. Vereinzelt gibt es die eine
oder andere Meldung; revolutionäres ist
jedoch nicht dabei. Gelegentliches koa-
litionäres Geplänkel betrifft lediglich bil-
dungspolitische Nebenschauplätze - die
wirklich heißen Eisen bleiben unberührt.
Liegt es wirklich daran, dass im kom-
menden Jahr in Österreich gewählt wird?
Kann es tatsächlich sein, dass die vielen
brisanten Themenkreise und Probleme
nur deshalb nicht angerührt werden, weil
potentielle Wählerkreise nicht verärgert
werden sollen?
Wo ist sie geblieben, die breit angelegte
Diskussion um die Verbesserung unseres
Schulsystems?
Traurig genug, dass diese Diskussion von
der Politik im Wesentlichen auf die Fra-
ge einer zentralen Reifeprüfung reduziert
wurde. Man mag über diese nun denken,
was man will und ich habe an dieser
Stelle bereits meine Einschätzung geäu-
ßert. Dazu möchte ich lediglich ergänzen,
dass wir die Wurzeln des Problems wohl
kaum anpacken, wenn wir die letzte und
abschließende Prüfung verändern, die
ohnehin nur jene betrifft, die sich einer
solchen Reifeprüfung unterziehen. Geht
es nicht viel mehr um die grundlegende
Veränderung des Selbstverständnisses
von Schule, Unterricht und den Aufgaben
der Vortragenden?
Zuletzt haben wir dann erlebt, dass der
angekündigte Termin der zentralen Rei-
feprüfung um ein Jahr verschoben wurde.
Aufatmen bei den einen, Verärgerung bei
den anderen war die Folge. Und dann?
Stille! Wird hinter verschlossenen Türen
eifrig gearbeitet oder - was für ein Ver-
dacht! - abgewartet, was die National-
ratswahlen 2013 bringen und dann...
schau‘ ma mal...“?
Da bleibt nur eines: Liebe Lehrerinnen
und Lehrer! Seid mutig, seid tapfer, seid
ausdauernd! Ihr habt den wohl verant-
wortungsvollsten Job in diesem Land.
Das sieht vielleicht nicht jeder auf den er-
sten Blick, aber bei näherer Überlegung
kann dem wohl keiner widersprechen.
Mag. Matthias Roland
Leiter der Maturaschule
Dr. Roland
DAS RECHT DER KINDER AUF EIN GUTES SCHULSYSTEM
Mutige Bildungspolitik?
Kritische Beobachtung:
ONLINEZEITUNG:
Ein Land, das die besten Köpfe zur
Hand haben möchte, muss dafür
im Bereich der Bildung laufend
Akzente setzen. Gerade Nieder-
österreich war in den vergangenen
Jahren ein Trendsetter rund um die
Schule. So ging die Einführung der
Klassenschülerhöchstzahl von 25
Kindern von unserem Bundesland
aus.
Damit unsere Jugendlichen auch
für die Zukunft fit bleiben, folgen
wir der Leitlinie: Die Neue Mittel-
schule kommt, das Gymnasium
bleibt. Denn wir halten eine Vielfalt
im Bildungssystem für notwendig,
weil Menschen unterschiedliche
Talente haben und mit diesem Sy-
stem „Fördern und Fordern“ un-
serer Schülerinnen und Schüler am
besten möglich ist. Um dieses Ziel
zu erreichen werten wir mit dem
Ausbau der Neuen NÖ Mittelschule
unsere Hauptschulen als Bildungs-
plattformen auf. Gleichzeitig set-
zen wir auf die Langform der AHS
als eine Schule der Begabten, für
die aber bestimmte Zugangskrite-
rien notwendig sind.
In der Frage der Vereinbarkeit von
Beruf und Familie nehmen ganz-
tägige Schulformen eine bedeu-
tendere Rolle ein. Daher haben
wir eine Offensive zum Ausbau der
schulischen Nachmittagsbetreu-
ung gestartet. Der große Vorteil
des NÖ Systems liegt in der Wahl-
freiheit. Denn die Betreuung kann
individuell stunden- und/oder nur
tageweise in Anspruch genommen
werden.
LAbg. Mag. Klaus Schneeberger
ÖVP-Klubobmann
NÖ. Landtag
GRUNDSATZTHEMA BILDUNG
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