LERNEN MIT ZUKUNFT

Mitreißend: ES GIBT NUR NOCH UNGEFÄHR 700 MÖNCHSROBBEN AUF DER GANZEN WELT, DAS IST ABER NUR EINE SCHÄTZUNG Projekt „kefaloniavivante“ Niklas Web anhand de „kefalonia einen Ein pädagogi richtung Vivante. information & projekt D ie griechische Meeresbiologin Aliki Panou setzt sich seit Jahr- zehnten für die Erforschung und das Überleben der vom Ausster- ben bedrohten Mittelmeer-Mönchsrob- ben ein. Ihre Vorträge bei uns haben uns alle berührt und für dieses Ziel begeis- tert. Mit einer Spendenaktion wollten meine SchülerInnen, das Team und ich unseren Beitrag leisten, den Lebensraum für die scheue Tierart zu erhalten und auf verschiedenen Kanälen (Blog, Film, Gespräche) Menschen informieren und für die Mithilfe gewinnen. Der Leitsatz der Scuola Vivante ist es, Menschen dabei zu unterstützen, „zu werden, wer man im Grunde seines We- sens ist“. Zentraler Bestandteil unseres Bildungskonzeptes ist das Hereinbringen der Welt in die Schule – und umgekehrt. Deshalb haben bei uns die Donnerstage als „Tag im Freien“, Bildungsreisen und natürlich auch Projekte wie „kefalonia- vivante“ einen sehr grossen Stellenwert. Sie bilden die Grundlage eines vernetzt arbeitenden und sinnorientierten Unter- richts. Die SchülerInnen erleben dadurch die Welt weiterhin als Lern- und Erfahrungs- raum, den sie selbst aktiv gestalten können. Sie fühlen sich als ernstgenom- mener Teil des Ganzen, eingebunden in einer verantwortungsvollen Position unserer Gesellschaft. So werden das Selbstvertrauen, das Selbstwertgefühl und die sozialen Kompetenzen gestärkt und die Beschäftigung mit fachlichen Inhalten macht Sinn und Freude. Niklas Weber Klassenlehrer der Sekundarstufe 1 der Scuola Vivante in Buchs SG, Schweiz. www.scuolavivante.ch www.kefaloniavivante.com 6 | DEZEMBER 2018 Fotos © Aci k-fotolia.com und Archiv Scuola Vivante Die Spenden, welche wir in unserem Projekt sammeln wollten, sollten helfen, herauszufinden, welche Höhlen noch von den Mönchsrobben genutzt werden um dann Schutzzonen zu begründen. Dazu würden Kameras in Meereshöhlen eingerichtet und die Daten für For- schungs- und Naturschutzorganisationen verfügbar gemacht. Wir hatten uns das Ziel gesetzt, 20.000 Franken zu sam- meln – rund ein Drittel der anfallenden Kosten. Im Zuge unserer Arbeit setzten sich die SchülerInnen Ziele, tauschten sich aus, trafen Entscheidungen, schmiedeten Pläne, setzten sie um. Eine Vielzahl von Fragen kamen auf und fanden eine Antwort. Wie kann ich Menschen von meiner Idee überzeugen? Wie spreche ich Fremde an, schreibe einen Brief, entwerfe einen Flyer? Wie gehe ich mit Niederlagen um? Wie kann ich die Funken meiner Freude überspringen lassen? Was braucht man für die Aufstellung eines Budgets? Wie gestalte ich einen Blog? Wie kann ich Wasser zeichnen? Wie schmeckt Moussaka und wie bereitet man es zu? Weshalb gibt es bei Verben in Griechisch keinen Infinitiv? Wie war das mit Odysseus, den Byzantienern, dem wachsenden Tourismus am Mittel- meer? Nach der Einladung von Aliki Panou, sie auf Kefalonia zu besuchen und dort zu sehen, wie unser Geld eingesetzt wird, führte uns eine Bildungsreise auf die griechische Insel Kefalonia. Wir lernten die Menschen und die Herausforde-

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