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information & bewusstsein

Professor Abakus:

Herzens-Dankbarkeit

Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com

22 | MÄRZ 2018

Ghostwriter: Birgit Menke

Fotos: ©

pixabay.com

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pixabay.com

E

ine nachweihnachtliche Bescherung für unsere Klasse und eine echte

Herausforderung durch den Klassenvorstand. „Was verstehen wir

unter dem Begriff Dankbarkeit und wenn wir dankbar sind, wofür

sind wir dankbar?“.

Und das alles an einem Montagmorgen. Am Montagmorgen und damit meine

ich so ziemlich jeden Montagmorgen ist das dichte Gestrüpp im Inneren meines

Kopfes noch in einen warmen Morgenmantel gehüllt und auf Entspannungs-

modus gestellt.

Meine Familie hat schon einiges angestellt, um dem entgegenzuwirken. Ich wurde be-

wegt, mit Vitaminen versorgt, an die frische Luft gestellt, die innere Uhr angepasst, alles ohne

Erfolg. Mein natürlicher Schlaf-Wach-Rhythmus ist so individuell wie ein Grenadiermarsch.

Ich seufze mehrmals geräuschvoll und schreibe das Wort Dankbarkeit in die Mitte des Blattes. Und

plötzlich geht es wie von selbst. Das Wort Familie gesellt sich dazu, Freunde, Tiere, Lakritze, Fernseher,

Computer, Bücher, Musik, Gummibärchen, Schokolade, Turnschuhe und Geschenke.

Jeder darf vorlesen und es kommen noch viele andere Begriffe, wie Frieden, sauberes Wasser, ein Dach

über dem Kopf, Gesundheit, Schule, Freiheit, Liebe, Achtsamkeit, Arbeit und Glück dazu.

Dass viel Geld, ein eigenes Haus und ein schickes Auto cool sind, ist unumstritten. Wichtiger sind für

uns alle aber Freunde und Familie.

Es ist gar nicht so schwer, dankbar zu sein. Noch leichter fällt es, wenn wir mit offenen Augen durchs

Leben gehen und sehen, welche schönen Dinge und Begegnungen unser Leben bereichern.

Wenn ich zu entscheiden hätte, würden mehr Menschen dem Leben dankbar begegnen und damit

vielleicht sogar Konflikten vorbeugen, aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer.