LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe Dezember 2013 - page 29

Bewegung:
ES IST NICHT HILFREICH, WENN EIN KIND SIEHT, DASS DIE ELTERN SELBST
NICHTS TUN
Muss das wirklich sein?
S
chenkt man der Behauptung
Glauben, dass Bewegung Kindern
förmlich in die Wiege gelegt ist,
stellt sich unweigerlich die Frage, wann
und wieso dieser Bewegungsdrang
verloren geht. Denn glaubt man gleich-
zeitig auch den diversen Statistiken und
Umfragen, bewegen sich Kinder und
Jugendliche häufig gar nicht mehr so
gerne.
Säuglinge teilen ihrer Umwelt durch
Bewegung und heftiges Strampeln ihre
Wünsche und Bedürfnisse mit, später
erkunden sie dann voller Neugier mit
ersten Krabbelbewegungen ihre Umge-
bung. Eltern sind also gefordert, diese
Neugier ihrer Babys in Bezug auf Bewe-
gung zu erhalten und auch dann weiter
zu fördern, wenn ihre Kinder längst
gehen gelernt haben.
Kinder lernen über die Bewegung ihren
eigenen Körper kennen und die Kör-
perwahrnehmung sowie die koordina-
tiven Fähigkeiten schulen, was ihnen
wiederum hilft, ihr körperliches und
seelisches Gleichgewicht zu erhalten.
Darüber hinaus unterstützt regelmäßige
Bewegung die Knochenbildung und den
Muskelaufbau.
Bei der Geburt besteht das menschliche
Skelett aus weichem Knorpelgewebe,
aus dem sich erst im Laufe der Jahre
starke und feste Knochen entwickeln.
Um im wahrsten Sinne des Wortes für
die „Belastungen des Lebens“ gerüstet
zu sein, bedarf es einer festen stabilen
Knochenstruktur, deren Bildung auf
information & motivation
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Gerhard Schuster
Abteilungsleiter
Veranstaltungsservice
Wiener Kinderfreunde
.
at
ONLINEZEITUNG:
DEZEMBER 2013 | 29
Foto: © Peter Korp/Wr. Kinderfreunde / und Oksana Kuzmina - Fotolia.com
regelmäßiger Bewegung und Belastung
im Kindesalter basiert. Selbiges gilt auch
für den Muskelaufbau. Damit Muskeln
dem Körper Kraft und Stabilität geben,
müssen sie regelmäßig beansprucht
und bewegt werden. Wenig Bewegung,
langes Sitzen in der Schule oder stun-
denlanges Fernsehen ist für die Entwick-
lung der Muskulatur hinderlich.
Kinder, die sich regelmäßig bewegen,
haben ein besseres Körperbewusst-
sein, sind weniger verletzungsanfällig,
selten übergewichtig und sowohl in der
Freizeit als auch in der Schule belast-
barer. Bewegung fördert nämlich auch
die Bildung von Nervenzellen im Gehirn
und steigert somit die Konzentrations-
fähigkeit. Man kann also gar nicht oft
genug betonen, wie wichtig Bewegung
– natürlich nicht nur für Kinder ist. Denn
eine gut entwickelte Ausdauer und Kraft
macht sich auch im Erwachsenenalter
bezahlt und wirkt sich positiv auf das
Immun- sowie das Herz-Kreislauf-System
und die Lungenfunktion aus. Wobei na-
türlich immer gilt: Bewegung soll Freude
machen und mit keinerlei Zwang oder
Leistungsdruck verbunden sein!
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