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information & lernen

Partizipation im Kindergarten:

KINDER AKZEPTIEREN SO WIE SIE SIND

Demokratische Erziehung

Fotos: © Carola Edinger/Wr. Kinderfreunde.

17 | JUNI 2016

Dominique Barborik

Öffentlichkeitsarbeit

Wiener Kinderfreunde

http://wien.kinderfreunde.at

D

er Kindergarten, besser gesagt

das Kindergarten-Team Vorort

leistet einen entscheidenden Bei-

trag zur sozialen, emotionalen,

kreativen, motorischen und kognitiven

Entwicklung der Kinder. Darüber hinaus

erlernen Kinder dort vielfach die Basis-

kompetenz für ihre spätere Demokratie-

fähigkeit.

Kinder zu demokratiefähigen, mitgestal-

tenden Menschen zu erziehen, ist eine

wesentliche Aufgabe des Kindergartens.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Kindern

Erfahrungen im Bereich Freiheit, Mit-

spracherecht und Selbstbestimmung zu

erlauben. Die Voraussetzung dafür ist

ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen

PädagogInnen und Kindern. Dieses wird

aufgebaut, indem die PädagogInnen

den Kindern ihre gesamte Aufmerksam-

keit schenken und für ihre Wünsche,

Bedürfnisse sowie Sorgen als Ansprech-

partnerInnen zur Verfügung stehen. So

können beispielsweise die Gefühle und

Gedanken der Kinder, aber auch der

PädagogInnen bei den Gesprächsrun-

den im Morgenkreis, ausgetauscht und

gemeinsam besprochen werden. Wenn

Kindern die Möglichkeit geboten wird,

sich mit ihren eigenen Wünschen und

Bedürfnissen auseinanderzusetzten, ge-

lingt es ihnen gut, auch die der anderen

zu akzeptieren.

Für Kinder ist es wichtig, in

ihrer Individualität wahr-

und ernstgenommen zu

werden. Sie wollen so

angenommen und

wertgeschätzt werden,

wie sie sind!

Wenn Verschiedenartigkeiten von Sprache,

Geschlecht, Religion und Kultur zusätzlich

nicht als Manko, sondern als Bereicherung

für die ganze Gruppe vermittelt werden,

gibt ihnen das das Gefühl von Sicherheit

und Geborgenheit. Gefühle, welche die

Basis für die natürliche Entwicklung jedes

Kindes bilden.

Kinder, die Partizipation erleben, entwickeln

sich zu selbstbewussten, starken sowie

eigenständigen Persönlichkeiten. Sie sind in

der Lage, ihre Kompetenzen zu entwickeln

und zu festigen. Durch Ausprobieren und

Erproben sammeln Kinder viele wertvolle

Erfahrungen und bauen unweigerlich ihr

Selbstbewusstsein auf und können so

Selbst- und Mitverantwortung entwickeln.

MITBESTIMMUNG IST WICHTIG

Dies gelingt den PädagogInnen einerseits

durch aufmerksames Beobachten. Sie

stimmen dann den Tagesablauf sowie

Rituale auf die Kinder und ihre Bedürfnisse

ab, indem diese zum Beispiel anhand eines

gleitenden, buffetartigen Gabelfrühstücks

selbst entscheiden dürfen, wann und was

sie essen möchten. Andererseits bieten sie

den Kindern konkrete Möglichkeiten der

Mitbestimmung. Beispielsweise kann das

Programm im Kindergarten gemeinsam

gestaltet werden, indem über ein Thema

abgestimmt wird, das dann im nächsten

Monat behandelt wird. Oder durch das

gemeinsame Aufstellen von Gruppenre-

geln, zu denen die Kinder stehen und

sich auch daran halten. Kinder

erkennen nämlich sehr schnell,

dass (sinnvolle!) Regeln für ein

harmonisches Miteinander

unabdingbar sind.

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