LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe März 2014 - page 17

MÄRZ 2014 | 17
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information & lernen
i
nformation & lernen
HABEN SIE SICH HEUTE SCHON VERWÖHNT?
W
oran haben Sie beim Lesen der
Überschrift gedacht? An den
Geographieunterricht
Ihrer
Schulzeit? An den Traumurlaub auf einer
einsamen Insel?
Ich denke daran, was heute von uns täg-
lich gefordert wird. Im Beruf können wir
nur bestehen, wenn wir Erfolge verzeich-
nen, Kunden und Vorgesetzte zufrieden
stellen oder Erwartungen übertreffen.
Auch im Privatleben sollten wir perfekte
Partner, Eltern, Söhne oder Töchter und
Freunde sein. Mit einem Wort – immer
wieder an unsere Leistungsgrenzen ge-
hen.
Ist das realistisch? Kann der Mensch
ähnlich einem Computer immer schnel-
ler, besser, leistungsfähiger werden?
Schauen wir uns doch mal in der Natur
um: Tage werden abgelöst von Nächten,
Wärme wechselt sich ab mit Kälte, die
Natur nimmt sich Zeit für Ausgleich –
Kräfte befinden sich in Balance. Veraus-
gabung erfordert Ausgleich durch Ruhe,
nach einem Hitzetag folgt ein Gewitter
mit Abkühlung, nach der Jagd und
dem Essen schlafen selbst die Raub-
tiere.
BEWUSST DIE ZEIT ERLEBEN
Und der Mensch? Glauben wir
wirklich, dass wir diese natürliche
Balance austricksen können? Arbei-
ten ohne Urlaub, Nächte durchma-
chen ohne Schlaf und am Wochen-
ende Freizeitaction. Denken wir,
dass unser Körper, unsere natürliche
Mag.
a
Christine Knotek
Trainerin und Coach
Innehalten:
Von Inseln und Grenzen
Ressource, ohne Balance auskommt?
Dass es sich schon irgendwie ausgehen
wird, dass wir uns nur ein bisschen über-
winden müssten?
Ich glaube, dass wir genauso dieser
Balance bedürfen wie unsere Natur.
Manchmal spüren wir es nicht mehr,
weil die aktuelle Zeitqualität immer mehr
von uns fordert. Wenn wir aber innehal-
ten und in uns hineinhören, spüren wir
dieses Bedürfnis nach Ausgleich, nach
Balance. Aber wie sollen wir das heutzu-
tage umsetzen?
Bauen wir uns jeden Tag kleine Zeit-
inseln, betrachten wir im Alltag die
schönen Kleinigkeiten, ein wunderbares
Lächeln, einen Sonnenstrahl, eine nette
Geste, machen wir uns selbst immer wie-
der eine Freude, mit einer Tasse Kaffee,
mit einem Blick auf ein wunderschönes
Foto, mit bewussten Atemzügen, mit
der Gewissheit, dass wir in einem der
schönsten und reichsten Länder dieser
Erde leben. Gestehen wir unserem Kör-
per Ruhe zu und nehmen wir uns diese
Zeit mit gutem Gewissen! Geben wir gut
Acht auf unsere Ressourcen – wir brau-
chen die Stille, um danach wieder mit
Freude aktiv zu sein.
Wenn wir dies berücksichtigen, dann
träumen wir nicht vom Urlaub auf der
Insel, sondern verbringen unsere Le-
benszeit in ausgeglichener Balance.
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