Das Volk als politische Instanz:
AUSWERTUNG UND INTERPRETATION DER ERGEBNISSE
Wir alle sind die Gesellschaft
ONLINEZEITUNG:
MÄRZ 2012 | 23
D
iese Entwicklung gibt es schon
länger. Bei der Volksbefragung im
Jänner war es besonders deutlich.
Nämlich das Ergebnis von Wahlen etc. in
Teilergebnisse zu zerlegen. Zweifelsohne
ist es für Parteistrategen wichtig zu wis-
sen, bei welcher Bevölkerungsgruppe die
Partei gut ankommt, welche Zielgruppe
mehr umworben werden sollte und viel-
leicht sogar welche Wähler man eigent-
lich lieber nicht hätte.
Nach Wahlen wissen wir nicht nur, wel-
che Partei verloren und welche gewonnen
hat. Wir, das Volk, werden mit Detailer-
gebnissen aller Art gefüttert. Wir können
dann gut unsere Vorurteile bedienen.
Da haben wir dann die Bestätigung, wie
Männer und Frauen so ticken, in welcher
Ecke die Alten stehen und wieso die Jun-
gen sich von der einen Partei ab- und der
anderen zugewandt haben. Als ob nichts
so falsch wäre wie ein Pauschalurteil!
Aber soll so sein, jeder denkende Mensch
wird sich im Klaren sein, dass jede Wäh-
lerin und jeder Wähler, egal welchen
Alters seinen Grund gehabt hat, so und
nicht anders zu wählen.
Gefährlich wird es aber, wenn über
eine Sachfrage abgestimmt wird.
Ich erinnere mich noch gut, wie
nach der Volksabstimmung über
den
EU-Beitritt
im Juni 1994
in mancher
Presse Bevöl-
kerungsteile
in teils
Dr. Peter Vogler
Lebens- und Sozialberater,
Coach, Trainer
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unsachlicher Weise für ihr Abstimmungs-
verhalten durch den Kakao gezogen wur-
den. Eine neue Qualität brachte heuer die
Volksabstimmung im Jänner.
Da war es einigen Politikern (die vorher
in bemitleidenswerter Dummheit diese
völlig unsinnige Volksbefragung initiiert
hatten) und Medien wert, aus den Teil-
ergebnissen einen Generationenkonflikt
zu konstruieren. Mit der leicht zu durch-
schauenden Zielsetzung, vom eigenen
Versagen abzulenken, vielleicht doch ein
paar Wählerstimmen für die nächsten
Wahlen zu generieren oder ein paar Leser
mehr anzusprechen.
Lasst es Euch gesagt sein: Wenn wir, das
Volk, gefragt werden, sei es in Form von
Wahlen, Volksabstimmungen, Volksbe-
fragungen oder was immer, dann
entscheiden wir, das Volk.
Jeder, für den die Teiler-
gebnisse wichtig sind soll
seine Schlüsse daraus
ziehen. Aber erklärt uns
nicht, dass die Ergebnisse
beweisen, dass Teile der
Bevölkerung niedere Motive
haben!
Denn wir alle sind das Volk
und die Gesellschaft.
GEWINNSPIEL
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