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25 | MÄRZ 2017

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pixabay.com

Z

uhören ist sehr viel schwieriger, als gemeinhin angenommen wird; wirkliches Zuhören, wie

die Meister es verstehen, bedeutet, uns selbst völlig loszulassen, alle Informationen, Kon-

zepte, Vorstellungen und Vorurteile fallenzulassen, mit denen unsere Köpfe so vollgestopft

sind.

(Sogyal Rinpoche)

Unlängst stellte der Ö3-Callboy folgende Frage: „Wenn es beim Ball heißt “alles Walzer“ was wird

dann getanzt, Rumba oder Cha-Cha-Cha?“ Die Antworten waren 50% Rumba, 40% Cha-Cha-Cha

und 10% Walzer. Wie soll/darf man sich das erklären? Die Antwort ist simpel: Die Leute hören

nicht zu.

„Active Listening“ heißt die neue Wunderwaffe: Zuhören, Nachfragen und mit eigenen Worten

das Gesagte des Gesprächspartners wiederholen, um Missverständnisse auszuschließen. Dabei

unbedingt Blickkontakt halten.

Wer neben den Inhalten ebenso darauf eingeht, was der Gesprächspartner zwischen den Zeilen

zum Ausdruck bringt, hat einen gewaltigen Vorteil. Dieses „aktive Zuhören“ ist von größter Be-

deutung – nicht nur beim täglichen „Managen“, sondern natürlich auch im Rahmen von Bewer-

bungsgesprächen oder bei einem Assessment Center.

Allerdings hat Zuhören ein Imageproblem. Wenn jemand viel spricht, dann heißt es: „Der ist aktiv,

er tut etwas.“ Beim Zuhören dagegen ist keine „Leistung“ sichtbar. Zuhören hat etwas leicht

Negatives an sich. Der Eine spricht und sagt Bescheid, der Andere hört zu und nimmt zur Kenntnis.

Daher erfordert Zuhören viel mehr Selbstbewusstsein als Reden.

Wer trotzdem gerne und sehr oft das Wort ergreift, sollte sich allerdings an ein altes Rednerkon-

zept halten: das „Kiss-Konzept“ – wobei hier das „Kiss“ für „Keep it short and simple“ steht.

Wenn ich jemanden frage wie spät es ist, will ich vorweg keine Erklärung wie ein Uhrwerk funkti-

oniert. Effiziente und erfolgreiche Manager erwarten auf eine klare Frage eine klare Antwort. Um

diese geben zu können, empfiehlt es sich aufmerksam zu zu hören.

Der halbe Erfolg:

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Zuhören können