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information & bewusstsein

Professor Abakus:

WORT-Wettrüsten versus

Sprachlosigkeit

Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com

Ghostwriter: Birgit Menke

22 | MÄRZ 2017

Fotos: ©

pixabay.com

R

essourcen etwas zu lernen, gibt es in jedem Alter. Wir Kinder lernen

in der Schule soziale Verhaltensweisen, die für das menschliche

Miteinander in unserer Gesellschaft erforderlich sind. Dazu gehört

auch die Bereitschaft zur fairen Auseinandersetzung in Konflikten,

aber auch die Bereitschaft andere Kulturen, Religionen und demokratische

Werte als gleichwertig anzuerkennen, ohne uns durch die Meinung anderer

begrenzen zu lassen.

„Wir alle haben Grenzen,“ sagt Opa, „die wir selber setzen, schützen und vertei-

digen müssen. Für diese Verteidigung benötigen wir ein gewisses Maß an Konflikt-

bereitschaft. Und die Bereitschaft, Konflikte konstruktiv zu lösen. Leider sind immer mehr

Menschen bereit, Grenzen zu überschreiten,“ fährt Opa fort. „Das WORT-Wettrüsten hat schon

vor langer Zeit begonnen und der ungezügelte Wortschatz wird immer wieder als zerstörende Waffe

eingesetzt, die nicht nur unter der Gürtellinie einschlägt, sondern auch gegen die freiheitlich demo-

kratische Grundordnung zielt. Damit nicht genug, werden aus allen Richtungen leichtfertig verbale

Ohrfeigen verteilt und die werden immer härter. Das ist kein stabiles Fundament für ein friedliches

Miteinander. Mir gefallen Menschen, die sich Gedanken machen, Lösungen, Wege und Ergebnisse

anbieten und nicht nur mitlaufen und Worthülsen aufsammeln. Das, was ich dann zu hören bekomme,

verschlägt mir manchmal die Sprache.“

„Opa und sprachlos, das passt so gar nicht zueinander. Wenn ich zu entscheiden hätte, sollte Denken

die Voraussetzung für das Sprechen sein. Aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer.“

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